Verbreitung Babylotse

Die Stiftung SeeYou unterstützt in ganz Deutschland Geburtskliniken, Arztpraxen, Jugendhilfeträger und Kommunen bei der Einführung des Programms Babylotse. Dazu bietet die Stiftung ein umfangreiches Entwicklungs- sowie Qualifizierungs- und Beratungsangebot an. Das bundesweite politische Engagement der Stiftung unterstützt außerdem unsere Mission.

Intendierte Wirkung

Mit der Verbreitung des Programms Babylotse setzt sich SeeYou für gerechte Entwicklungsbedingungen von Kindern, unabhängig von Wohnort, Arztpraxis oder Geburtsklinik, ein. Das Programm Babylotse unterliegt seit seiner Einführung 2007 einer stetigen Weiterentwicklung.

Durch Standardisierung zahlreicher Arbeitsprozesse sowie ein breites Angebot an Beratungs- und Fortbildungsleistungen, das STARTklar Paket, gelingt eine Übertragung auf Standorte in ganz Deutschland gut. Der strukturierte Know-how-Transfer befähigt Geburtskliniken, Träger der freien Jugendhilfe und Kommunen sehr schnell zur Ein- und Durchführung des Programms in Eigenregie, um Familien im jeweiligen Einzugsgebiet systematisch und frühzeitig zu erreichen.

Der Transfer ist dann erfolgreich, wenn neue Standorte Babylotse verbindlich und systematisch Familien an der Nahtstelle zwischen Gesundheitssystem und anderen sozialen Sicherungssystemen zur Nutzung passgenauer Hilfen befähigen.


Das Anliegen von DEUTSCHLAND RUNDET AUF ist es, die sozial benachteiligten Kinder in Deutschland zu unterstützen, um Ihnen eine Perspektive für die Zukunft zu geben. - Babylotse eröffnet den Allerkleinsten eine Chance für ihr Leben. [...]

Anke Merz-Betz, Geschäftsführerin DEUTSCHLAND RUNDET AUF

Unser Lösungsansatz: Transfer Babylotse

Um das erfolgreiche und skalierbare Programm Babylotse möglichst rasch und vollständig überall dort in Deutschland zu verbreiten, wo es erkennbaren Bedarf an dieser Leistung gibt, hat die Stiftung das Angebot STARTklar entwickelt.

Dazu gehören:

  • eine multiprofessionelle Beratung entlang der Programmeinführung
  • die Fortbildung zur Fachkraft Babylotse
  • die Begleitung bei der Qualitätsentwicklung
  • die Bereitstellung zahlreicher Praxisinstrumente
  • die Lizenzierung der Wort-Bild-Marke Babylotse und der Frühe-Hilfen-Datenbank SeeYou Net

Das speziell für die Arbeit der Babylots*innen entwickelte Fall-Dokumentationssystem Contur kann direkt beim Anbieter Sektor N erworben werden.

In den zurückliegenden Jahren geht die Initiierung Früher Hilfen in Deutschland nicht mehr nur von der Jugendhilfe, sondern zunehmend auch vom Gesundheitswesen aus. Unterstützt durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen stehen vor allem Geburtskliniken zunehmend in der Pflicht, systematisch psychosoziale Hilfebedarfe der Familien zu erkennen und bei Bedarf an Einrichtungen der Frühen Hilfen überzuleiten. Der Gesetzgeber weist den Krankenhäusern bereits in ersten Bundesländern (Rheinland-Pfalz, Hamburg) gezielt die Verpflichtung und die Befugnisse zu, über die rein medizinische Versorgung der Patient*innen hinaus andere Faktoren in den Blick zu nehmen, die ein gesundes Aufwachsen des Kindes potenziell gefährden. So sollen die Hamburger Krankenhäuser nach der Änderung des Hamburgischen Krankenhausgesetzes (§ 6 c) vom 29.12.2014 an der Erfüllung der Aufgaben im Rahmen der Frühen Hilfen entsprechend § 3 KKG mitwirken.

SeeYou sucht neue Kooperationspartner*innen zur Einführung des Programms in den folgenden drei Segmenten:

  • Gesundheitswesen (Geburtskliniken und niedergelassene Ärzt*innen),
  • Träger der Jugend- und Sozialhilfe sowie
  • öffentlicher Sektor (Bundes-, Landes- und kommunale Politik sowie Verwaltung).

SeeYou baut aktiv den Kontakt zu Interessierten auf und nutzt dazu Kooperationen und verschiedene Kommunikationsinstrumente zur Bekanntmachung des Programms. Der politischen Themenanwaltschaft kommt dabei eine zunehmende Bedeutung zu.

Der 2019 gegründete Qualitätsverbund Babylotse e. V. ist ein wichtiges Instrument der Qualitätsentwicklung an den bestehenden Standorten. Eine stetig steigende Zahl von Mitwirkenden aus ganz Deutschland tauscht sich in diesem Forum regelmäßig aus und arbeitet gemeinsam an der Weiterentwicklung des Programms.

Die von SeeYou mitinitiierte Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Gesundheit & Frühe Hilfen hilft politischen Entscheidungsträger*innen, die Notwendigkeit der Übertragung von Lotsensystemen aus dem Gesundheitssystem in andere soziale Sicherungssysteme zu verstehen, und befördert so die deutschlandweite Verbreitung und Regelfinanzierung.

Um das Ziel einer flächendeckenden Einführung und nachhaltigen Absicherung von Lotsendiensten nach einheitlichen Qualitätsstandards zu erreichen, verfolgt SeeYou folgende Strategien:

  • Politische Themenanwaltschaft für die Notwendigkeit von Lotsendiensten
  • Verbreitung des Programms Babylotse in Geburtskliniken und Arztpraxen
  • Unterstützung beim Aufbau sowie bei der Implementierung (STARTklar)
  • Qualitätsentwicklung von Lotsendiensten
  • Fort- und Weiterbildung
  • Forschung und Wissenschaft: Innovationsfonds-Projekt KID-PROTEKT

Prozessdarstellung Verbreitung (eigene Darstellung)

Die Wirkungslogik des Transfers des Programms Babylotse

Die Wirkung des Transfers des Programms Babylotse wird nachfolgend am Modell einer Wirkungstreppe dargestellt. Dabei entsprechen die Stufen eins bis drei dem Output, die Stufen vier bis sechs der individuellen Wirkung (Outcome) und die Stufe sieben einer gesamtgesellschaftlichen Wirkung (Impact).

Eingesetzte Ressourcen (Input)

Für die Verbreitung von Babylotse setzt SeeYou folgende personelle und sonstige Ressourcen ein:

Erbrachte Leistungen (Output)

Die Bekanntheit hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, vielfach wird der Begriff Babylotse synonym für Lotsendienste in Geburtskliniken und Arztpraxen verwendet. Ein großer Teil der zugehörigen Veröffentlichungen entsteht durch die Öffentlichkeitsarbeit an neuen Standorten unter Nutzung der von SeeYou zur Verfügung gestellten Kommunikationsinstrumente.

Die öffentliche Wahrnehmung des Programms Babylotse hat 2021 mit 586 Veröffentlichungen einen neuen Rekord erreicht – das entspricht einer Steigerung von 233 Prozent bei der Zahl der Veröffentlichungen und einer Steigerung von 73 Prozent bei der Reichweite von 33,7 Mio. (2020: 251 Veröffentlichungen mit einer Reichweite von 19,4 Mio.) Durch die Pandemie sind 2021 die meisten Veranstaltungen entweder verschoben, abgesagt oder online durchgeführt worden.

Vor allem die Studie KID-PROTEKT war Gegenstand vieler Fachformate, insgesamt ist das Thema Babylotse auf 37 Veranstaltungen mit einer Reichweite von 1.529 Direktkontakten platziert worden. Hinzu kam eine große Zahl von digitalen Beratungsformaten, die sich direkt an Interessierte aus Kommunen, Kliniken und von freien Trägern im Rahmen konkreter Umsetzungen richteten.


Erreichte Wirkungen (Outcome / Impact)

Im Jahr 2021 haben sich 13 weitere Geburtskliniken (2020: 8 Kliniken) für den Aufbau von eigenen Lotsendiensten nach dem Modell Babylotse entschieden. Somit steht das Programm bei über 21.800 Geburten mehr als 2020 zur Verfügung und erreicht mittlerweile in 78 Kliniken ca. 140.000 Geburten (2020: 115.700 Geburten).

Zum Jahresende 2021 ist das Lotsenangebot nach dem Modell Babylotse in zehn Bundesländern für ca. 18,3 Prozent der Geburten in Deutschland verfügbar (2020: 15,5 Prozent). Der Anteil der Geburtskliniken mit Babylots*innen stieg um 2 Prozent auf jetzt 12,4 Prozent.32 In sechs der 13 Kliniken sind die Babylots*innen direkt in / bei der Klinik angestellt, an vier Standorten bei einem freien Träger der Jugendhilfe und in drei Fällen in der kommunalen Verwaltung – ein zunehmender Trend.

2020 wurde das zweite Förderprojekt „STARTklar 10.000+“ mit DEUTSCHLAND RUNDET AUF, einer großen Spendenkampagne, auf den Weg gebracht. Wie beim Vorgängerprojekt (2014-2019) sollen Kliniken mit mindestens 10.000 Geburten dabei unterstützt werden, einen eigenen Lotsendienst nach dem Modell Babylotse einzurichten und langfristig zu betreiben. Bis Ende des Jahres 2021 hatten vier Standorte mit zusammen über 7.000 Geburten eine Bewilligung ihrer Förderanträge erhalten. Besonders erfreulich: Drei der Standorte liegen in Bundesländern, die bisher noch keine Babylots*innen hatten.

Drei Themen waren im Jahr 2021 im Bereich der Verbreitung kennzeichnend: Die Umstände der Corona-Pandemie haben die bisherige Praxis der persönlichen Kontaktanbahnung und Beratung auf Fachkongressen, Workshops, Beratungstagen o. Ä.. grundlegend verändert. Mit den Möglichkeiten von Videokonferenzen konnte das Beratungsangebot auf digitale Formate umgestellt und somit vielfach schneller gestaltet werden.

Davon profitierte auch das größte Beratungsprojekt des Jahres: In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kinder, Familien, Flüchtlinge und Integration (MKFFI), dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) sowie den Landesjugendämtern des Landes Nordrhein-Westfalen bot SeeYou Beratungsleistungen zur Einführung und Qualitätsentwicklung von Lotsendiensten im Wert von 150.000 Euro exklusiv für Geburtskliniken und Kommunen des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes (ca. 166.000 Geburten, 150 Geburtskliniken)33 an. An der digitalen Auftaktveranstaltung im Juli 2021 beteiligten sich trotz Ferienzeit 73 Mitarbeitende aus Kliniken und Kommunalbehörden. Bis zum Jahresende hatten sich zwölf Standorte für eine kostenlose Beratung bei SeeYou angemeldet und diese teilweise aufgenommen, davon drei bestehende Lotsendienste, acht Kandidaten mit konkreten Planungen und ein Standort in der Orientierungsphase.

Der dritte Impuls war die Bekanntgabe des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“. Das zwei Milliarden Euro umfassende Förderpaket der Bundesregierung umfasst für die Jahre 2021 und 2022 auch 50 Millionen Euro für die Aufstockung der Bundesstiftung Frühe Hilfen und somit zusätzliche Fördergelder für Lotsendienste – ein Angebot, das viele Kommunen gern in Anspruch genommen haben und das eine Welle von kurzfristigen Beratungsaufträgen für SeeYou nach sich zog.

Die politische Themenanwaltschaft der letzten Jahre von SeeYou und Kooperationspartner*innen trägt Früchte: Eine vom Deutschen Caritasverband 2020 initiierte und in Kooperation mit SeeYou durchgeführte Studie hat untersucht, wie es Müttern mit Neugeborenen in der Pandemie geht und wie sich die Arbeitsbedingungen in den Geburtskliniken sowie die Wirkung der Babylots*innen unter den erschwerten Bedingungen entwickelt haben – als Vergleich von Geburtskliniken mit und ohne Babylots*innen. Die im Juni 2021 veröffentlichten ersten Ergebnisse zeigten deutlich die Notwendigkeit und große Akzeptanz von Lotsendiensten in der Geburtshilfe und dienen u. a. dem politischen Diskurs, z. B. in der AOLG.34

In Hamburg zahlte sich die politische Themenanwaltschaft durch sieben Hintergrundgespräche und einen Runden Tisch mit gesundheitspolitischen Sprecher*innen der Hamburger Bürgerschaft aus: Zusätzliche Mittel im Hamburger Doppelhaushalt 2021 / 2022 verbessern die Ausstattung der Babylots*innen in den Hamburger Geburtskliniken deutlich. Zudem konnte über die Sozialbehörde Hamburg erreicht werden, dass sich eine von der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) eingesetzte Arbeitsgruppe u. a. mit der Prüfung eines gesetzlichen Auftrages an Geburtskliniken befasst, Lotsendienste zu implementieren. Entsprechende Empfehlungen der Bund-Länder-AG sind 2022 zu erwarten. Auch wenn ein direkter Zusammenhang zwischen der Themenanwaltschaft von SeeYou bzw. der BAG Gesundheit & Frühe Hilfen und der Bundespolitik schwierig nachzuweisen ist, sind die vorhandenen Anknüpfungspunkte im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP erfreulich – z. B. die Ankündigung, dass das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ mit einem Aktionsplan umgesetzt werden soll.

Die breite öffentliche und fachöffentliche Wahrnehmung von Lotsendiensten nach dem Modell Babylotse erlebte 2021 einen neuen Höhepunkt: Pressearbeit sowie Vorträge auf verschiedenen Veranstaltungen mit dem Themenschwerpunkt der Studienergebnisse von KID-PROTEKT sorgten dafür, dass sich immer mehr Interessierte aktiv an SeeYou wendeten, um die Einführung des Programms Babylotse an neuen Standorten voranzubringen. Insgesamt konnte SeeYou trotz der geänderten Rahmenbedingungen durch die Pandemie rund 1.500 Expert*innen direkt adressieren.


Exkurs

Politische Themenanwaltschaft

Exkurs

Innovationsfondsprojekt KID-PROTEKT

Der RCG hat es sich zur Aufgabe gemacht, [..] Projekte mit einem Schwerpunkt im sozialen Bereich zu fördern. Dazu gehört auch das Projekt Babylotse, bei dem sowohl der regionale Ansatz wie auch der soziale Auftrag [..] berücksichtigt werden. [..]

Thomas Harbrecht, Vizepräsident, Rotary Club Großhansdorf

Exkurs: Qualitätsverbund Babylotse

Der 2019 gegründete Qualitätsverbund Babylotse e. V. übernimmt perspektivisch den wichtigen Bereich der Qualitätssicherung und -entwicklung der Babylotsenarbeit in Deutschland von der Stiftung SeeYou.

Gründungs- und damit ordentliche Mitglieder des Vereins sind die Charité – Universitätsmedizin Berlin, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH Klinikum Neukölln in Berlin, Deutscher Kinderschutzbund – Bezirksverband Frankfurt am Main e. V., St. Franziskus-Hospital Münster, Katholische St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund GmbH, St. Elisabethen-Krankenhaus Lörrach, Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Vechta und Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift gGmbH als Treuhänder der Stiftung SeeYou.

Die wesentlichen Ziele des Vereins sind:37

Voneinander und miteinander lernen: Der Qualitätsverbund bündelt die bundesweiten Aktivitäten der Babylots*innen und stimmt sie aufeinander ab. Der stetige Erfahrungs- und Wissensaustausch soll das Von- und Miteinanderlernen vorantreiben.

Qualitätssicherung und -weiterentwicklung: Das Programm Babylotse soll kontinuierlich weiterentwickelt werden, um qualitätsgesicherte und wissenschaftlich evaluierte Prozesse sicherzustellen. Hierzu werden gemeinsame Standards und Qualitätsindikatoren für das Programm Babylotse definiert. Diese Standards bilden die Grundlage für die Anwerbung neuer Akteur*innen für die Umsetzung des Programms.

Wissenstransfer: Um die Erkenntnisse mit anderen Akteur*innen zu teilen, werden evaluierte, nachvollziehbare und überprüfte Instrumente zur Verfügung gestellt, die auch im straff organisierten Alltag einer modernen Medizin ohne wesentliche zusätzliche Ressourcen einsetzbar sind.

Kommunikation: Die flächendeckende Implementierung, Schaffung einer Regelfinanzierung und nachhaltige Absicherung dieser Prozesse sind ein wichtiges Anliegen. Hierfür soll eine gemeinsame Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit der BAG Gesundheit & Frühe Hilfen stattfinden, um das Bewusstsein für eine qualitätsgesicherte psychosoziale Gesundheitsförderung und Prävention zu stärken.

Für das Jahr 2021 konnten folgende Leistungen vom bzw. für den Qualitätsverbund erbracht werden:


 

Mittlerweile sind sechs regionale Fortbildungszentren durch den Qualitätsverbund zugelassen. 2019 startete die Medical School Berlin den ersten Durchgang des Theoriemoduls Babylotse, zunächst für die große Zahl der neuen Berliner Babylots*innen. 2020 wurde das Theoriemodul auf die Medical School Hamburg übertragen, das erste Modul wurde pandemiebedingt online durchgeführt.


Zielerreichung 2021

Bewertung der operativen Ziele 2021:

  • Quantitative (Mindest-)Ziele

    Die quantitativen (Mindest-)Ziele sind im Jahr 2021 erreicht und in der Kategorie Geburten weit übertroffen worden: 13 weitere Geburtskliniken mit insgesamt 21.800 Geburten pro Jahr haben 2021 nach einer Beratung durch SeeYou damit begonnen, das Programm Babylotse einzuführen. Alle Interessierten haben eine Beratung zum Förderangebot „STARTklar 10.000+“ erhalten. Zwei Modellprojekte des Modells Babylotse unter Beteiligung ambulanter Einrichtungen sind mit Unterstützung von SeeYou gestartet worden. Außerdem wurden die geplanten drei Praxismodule in Hamburg durchgeführt.

  • Umfrage unter den Kooperationspartner*innen

    Die geplante Umfrage unter den Kooperationspartner*innen zur Zufriedenheit mit Beratungsprozess und STARTklar-Unterlagen wurde 2021 ausgewertet. Die drei wichtigsten Beratungsmodule (Beratungstag, Implementierungsworkshop/Prozessevaluation) wurden jeweils mindestens einmal digital durchgeführt. Die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung um 10 Prozent auf über 5 Mio. wurde weiter übertroffen.

  • Ergebnisse der Studie KID-PROTEKT

    Die Ergebnisse der Studie KID-PROTEKT liegen wie geplant vor, sind der Fachöffentlichkeit im Rahmen einer digitalen Konferenz sowie einer Reihe von Veröffentlichungen in Fachmedien und einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung in der Hamburger Ärztekammer vorgestellt worden.

  • Überführung der Schulung „Frühe Hilfen in der Arztpraxis“

    Die Überführung der Schulung „Frühe Hilfen in der Arztpraxis“ in ein skalierbares Gesamtkonzept ist hingegen noch nicht erfolgt, dieses Ziel wird 2022 weiterverfolgt.

  • Effizienzsteigerung durch Ausbau der Kundendatenbank

    Auch die geplante Effizienzsteigerung durch den Funktionsausbau der Kundendatenbank SalesForce konnte 2021 noch nicht zur vollen Zufriedenheit erzielt werden und wird 2022 daher weiterverfolgt.

  • Sichtbarkeit des Themas Frühe Hilfen bzw. Lotsendienste

    Ein weiterer Wohlfahrtsverband oder andere*r strategische*r Partner*in sollte gewonnen werden, um das Thema Frühe Hilfen bzw. Lotsendienste in die eigene Agenda aufzunehmen und im Rahmen der politischen Arbeit aktiv zu bewerben. Das ist gelungen, indem neben der BAG Gesundheit & Frühe Hilfen (BAG) und dem Deutschen Caritasverband elf weitere Verbände und Institutionen das von der BAG und dem NZFH initiierte Eckpunktepapier „Rund um Schwangerschaft und Geburt – Gute Versorgung für ALLE“ mitgezeichnet haben. In diesem Zusammenhang wird die BAG Gesundheit & Frühe Hilfen als Expertin wahrgenommen und nachgefragt.

  • Einführung der psychosozialen Grundversorgung

    Im Fachbeirat von KID-PROTEKT hat sich eine Mehrheit der Expert*innen für eine Einführung der psychosozialen Grundversorgung als Weiterentwicklung der Regelversorgung ausgesprochen – was ggf. eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen erfordert. Ein Finanzierungskonzept ist noch nicht abschließend fertiggestellt worden, dies wird jedoch weiterverfolgt.

  • Beratungskonzept für den ländlichen Raum

    Ein Beratungskonzept speziell für den ländlichen Raum wurde bisher noch nicht erarbeitet. Die Notwendigkeit eines solchen Konzeptes soll erneut auf den Prüfstand kommen.

  • Verbesserte Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen

    Im Rahmen der von der GMK eingesetzten Bund-Länder-AG haben sich verschiedene Bundesländer prinzipiell für eine (Mit-)Finanzierung von Lotsendiensten in Geburtskliniken aus Mitteln des Gesundheitssystems ausgesprochen. Somit wurde das Ziel erreicht, dass sich drei politische Entscheider*innen aus der Gesundheitspolitik auf Landesebene für verbesserte Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen für den Bereich Frühe Hilfen und Lotsendienste einsetzen.

  • Erhöhung der Mittel für die Bundesstiftung Frühe Hilfen

    Auch wenn das Ziel der Dynamisierung und Erhöhung der Mittel für die Bundesstiftung Frühe Hilfen noch nicht wie geplant erfüllt ist, sind die Fürsprache von Fachpolitiker*innen und das im Koalitionsvertrag verbriefte Vorhaben, die Stiftungsmittel zumindest dynamisieren zu wollen, wichtige Meilensteine.

  • Umsetzung des Ziels „Gesundheit rund um die Geburt“

    Das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ soll gemäß Koalitionsvertrag mit einem Aktionsplan umgesetzt werden und wird somit politisch unterstützt.

  • Steigerung der eingesetzten Mittel

    Die für das Programm Babylotse eingesetzten Mittel haben sich um deutlich mehr als die geplanten 10 Prozent gesteigert: gegenüber 2018 (2,7 Mio. Euro) wurden 2020 3,9 Mio. Euro für Babylots*innen aufgebracht, davon 3,8 Mio. Euro für Babylots*innen in Geburtskliniken. Die Umfrage 2019 ist aufgrund der Pandemie entfallen, die Zahlen für 2021 liegen zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht vor.

  • Thema Lotsendienste auf der politischen Agenda

    Der Deutsche Caritasverband hat das Thema Lotsendienste wie geplant auf der politischen Agenda platziert, in die eigenen Advocacy-Aktivitäten eingebunden und die Forderung nach einer Verstetigung von Lotsendiensten an die neuen Koalitionspartner formuliert, u. a. durch die Durchführung einer Studie zu Babylots*innen in der Pandemie und Einbindung der Ergebnisse in diverse Gesprächsformate.

Zielplanung 2022

Folgende operative Ziele wurden für das Jahr 2022 gesetzt:

  • Implementierung neuer Lotsendienste

    Zwölf neue Lotsendienste sollen nach Beratung durch SeeYou implementiert sein, davon die Hälfte nach dem Modell Babylotse. Die Zahl der Kommunen mit einem Lotsendienst nach dem Modell Babylotse soll mindestens 33 betragen.

  • Steigerung der finanziellen Mittel

    Die finanziellen Mittel, die bundesweit für Babylots*innen eingesetzt werden, sollen im Vergleich zu 2020 um mindestens 20 Prozent gestiegen sein.38

  • AG „Schnittstelle SGB V und SGB VIII in den Frühen Hilfen“

    Die GMK beschließt die Empfehlungen der eingesetzten AG „Schnittstelle SGB V und SGB VIII in den Frühen Hilfen“ zu Lotsendiensten.

  • Kooperation mit Berufs- bzw. Fachverband aus dem Bereich Gynäkologie bzw. Pädiatrie

    Eine Kooperation mit einem Berufs- bzw. Fachverband aus dem Bereich Gynäkologie bzw. Pädiatrie oder aus dem Krankenhausbereich ist hergestellt.

  • Bestehende Strukturen werden genutzt

    Bestehende Strukturen der Kooperation von Schwangerschafts- und Erziehungsberatungsstellen (Trägerschaft von Caritas und SkF) mit Gynäkolog*innen / Pädiater*innen werden im Rahmen der kommunalen Beratung genutzt.

  • Start von Pilotprojekten

    Drei Pilotprojekte kommunaler Lotsendienste sind gestartet.

  • Auditverfahren im Qualitätsverbund Babylotse

    Das Konzept eines Auditverfahrens im Qualitätsverbund Babylotse inkl. Finanzierungsplan liegt vor.

  • Entwurf für Qualitätsempfehlungen der AG

    Zielsetzung und Arbeitsstrukturen des Austauschforums ambulant sind definiert, ein erster Entwurf für Qualitätsempfehlungen der AG ist fertiggestellt.

  • Konzept für Weiterentwicklung des Qualifikationsangebots

    Es liegt ein Konzept für die Weiterentwicklung des Qualifikationsangebots für eine bundesweite Verfügbarkeit vor und die Umsetzungspartner*innen sind adressiert.

  • Kooperationen

    Anbieter von Qualifikationen für Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal sind recherchiert und das Interesse an einer Kooperation ist geklärt.

Babylots*innen in Arztpraxen und Kliniken

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Friederike Rieg
Leitung Beratung Lotsendienste

Friederike Rieg

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  • Qualifikation

    • Diplom-Kauffrau
  • Vita

    • Seit 2014 Bundeskoordinator/Leitung Team Beratung SeeYou
    • 2003 – 2013 Freiberufliche PR-Beraterin
    • 1998 – 2003 Pressereferentin/Leitung Öffentlichkeitsarbeit Deutschland, Österreich, Schweiz, Symantec Deutschland
    • 1995 – 1998 PR-Beraterin/Account Director, Ferck EURO-PR
    • 1994/95 PR-Volontariat
    • 1994 Abschluss als Diplom-Kauffrau
       
  • Adresse

    Stiftung SeeYou Hamburg
    Hammer Steindamm 3-7
    22089 Hamburg 

Jahres- und Wirkungsbericht 2021

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