Politik & Kommunalverwaltung

Mit dem Präventionsprogramm Babylotse leistet SeeYou einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung, Kindern ein gesundes Aufwachsen zu gewährleisten. In zahlreichen Kommunen ist das Angebot der Babylotsen bereits fest in das Frühe Hilfen-System integriert. Wichtige Ansprechpartner*innen in den Kommunalverwaltungen sind u.a.:

  • Mitarbeitende der Sozial-, Jugend- und Gesundheitsverwaltung
  • Abgeordnete der Kreistage und Städteparlamente 
  • Landrät*innen, Bürgermeister*innen

In Hamburg hat SeeYou aktiv an dem Landeskonzept „Guter Start für Hamburgs Kinder“ mitgewirkt. Das Programm Babylotse ist heute ein Kernelement dieses Landeskonzeptes und wird durch die Sozialbehörde (Hamburger Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration) regelhaft finanziert. 

SeeYou setzt sich auf Bundes- und Landesebene für verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen und eine stärkere Förderung von Lotsendiensten ein und pflegt enge Kontakte zu politischen Entscheidungsträgern im Deutschen Bundestag sowie in vielen Landes- und Bundesministerien. 

 

Aktueller Stand zur Regelfinanzierung von Babylotse in Geburtskliniken und Arztpraxen

Noch immer ist die größte Herausforderung bei der Einführung eines Lotsendienstes die Sicherstellung einer nachhaltigen Finanzierung. Befristete Mischfinanzierungen als gängiges Finanzierungsmodell führen zu Verunsicherungen vor Ort und binden eh schon knappe Ressourcen. Eine bundeseinheitliche Lösung zur Regelfinanzierung von Lotsendiensten wird von mehr und mehr Akteur*innen der Zivilgesellschaft und der Bundesländer gefordert. So empfiehlt der wissenschaftliche Beirat des NZFH eine rechtliche Verankerung und regelhafte Finanzierung für Lotsendienste in Geburtskliniken und Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin.

Die einzige nennenswerte Förderungsmöglichkeit auf Bundesebene besteht derzeit in der Bundesstiftung Frühe Hilfen. Erstmals können die gestiegenen Bedarfe und erhöhte (Personal-)Kosten durch die Bereitstellung zusätzlicher Haushaltsmittel in Höhe von 5 Millionen Euro ein Stück weit ausgeglichen werden. Zur Bewältigung der Corona –bedingten zusätzlichen psychosozialen Belastungen vieler Schwangerer und junger Familien, konnten Lotsendienste befristet auch von dem umfangreichen Corona-Aufholpaket profitieren. Die Forderung des Bundesrates an die Bundesregierung, die Mittel der Bundesstiftung nachhaltig um einen spürbaren Betrag zu erhöhen und damit die vorhandenen Strukturen zumindest absichern zu können, wurde mit Verweis auf die Länderzuständigkeit zurückgewiesen. Sinnbildlich zeigt sich hier das Dilemma fehlender systemverbindender Strukturen und Verantwortlichkeiten. Derzeit prüft eine von der GMK eingesetzte Arbeitsgruppe, wie eine rechtliche Verankerung von Lotsendiensten in Geburtskliniken aussehen könnte. Ein weiterer Ansatz ist der vom BMC Bundesverband Managed Care verfolgte Ansatz, Gesundheitslotsen als Unterstützung von Patientinnen und Patienten in komplexen Gesundheitssituationen durch ein gezieltes Fallmanagement über die Grenzen von Sektoren und Sozialgesetzbücher hinweg rechtlich zu verankern. Auch hier sind Babylotsen ausdrücklich mitgedacht.

So zäh die Verhandlungen auf Bundesebene sind, so erfreulicherweise ist das zunehmende Engagement der Länder. Neben den Leuchttürmen Berlin und Hamburg, die auch mit Landesmitteln Babylotse flächendeckend finanzieren, werden zunehmend Landesförderprogramme aufgesetzt, durch die auch Lotsendienste finanziert werden können. Eine Regelfinanzierung steht und fällt aber mit dem erklärten politischen Willen der jeweiligen Kommune, einen Lotsendienst einzuführen und falls notwendig auch langfristig abzusichern. 

Es wird für die politische Ansprache wichtig sein, ein genaues Bild von der aktuellen Finanzierungssituation von Babylotse zeichnen zu können. Die Ergebnisse der anstehenden Finanzierungsumfrage des Qualitätsverbundes Babylotse könnten dabei sehr helfen. 
Während Babylotse in Geburtskliniken in nahezu allen Bundesländern bekannt und zu einem großen Teil auch eingeführt ist, steckt der Lotsendienst in Frauen- und Kinderarztpraxen noch in den Kinderschuhen. Die Ergebnisse des abgeschlossenen Innovationsfondsprojektes KID-PROTEKT zeigen deutlich, wie Babylotse als arbeitsteiligen Prozess von dem Gesundheitssystem und der Kommune ausgestaltet und finanziert werden kann. Die AOK Rheinland/Hamburg und die Hamburger Sozialbehörde machen sich derzeit mit einigen Frauen- und Kinderarztpraxen auf den Weg, um die kindzentrierte psychosoziale Grundversorgung während der Schwangerschaft und des ersten Lebensjahres im Form eines Selektivvertrags fortzuführen. Auch das ist ein weiterer Schritt in Richtung Regelversorgung für Lotsendienste.

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