Babylotse in Arztpraxen - Selektivvertrag mit der AOK Rheinland/Hamburg startet
Im Rahmen eines Selektivvertrages mit der AOK Rheinland/Hamburg und der Stiftung SeeYou des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmstift gGmbH werden ab Juni 2023 voraussichtlich 24 Hamburger Frauen- und Kinderarztpraxen die Schwangerschaftsvorsorge sowie die Kinder-Gesundheitsuntersuchungen um eine strukturierte psychosoziale Grundversorgung erweitern. So können künftig psychosoziale Belastungen von Schwangeren, Wöchnerinnen und jungen Familien frühzeitig erkannt, Hilfen vermittelt und so ein entscheidender Beitrag zum präventiven Kinderschutz geleistet werden. Dazu erhalten die Praxen vorab eine spezifische Qualifikation in den Frühen Hilfen. Eine Babylotsin berät zudem regelmäßig Familien direkt in den Praxen.
„Familiäre Belastungen, wie z.B. Armut, verschlechtern die gesundheitliche Perspektive von Kindern deutlich. Gesundheitseinrichtungen wie Arztpraxen können schon in der Schwanger-schaft und frühen Kindheit helfen, mit den Familien diese Belastungen zu klären und in wohnortnahe passgenaue Hilfsangebote der Frühen Hilfen zu vernetzen. Wir freuen uns, in Hamburg mit dieser neuen Versorgungsform starten zu können. Im Interesse einer gesunden Kindsentwicklung sollte dies überall in Deutschland möglich werden“, erläuterte der Kinderarzt und Geschäftsführer von SeeYou Dr. Sönke Siefert auf der Vorstellung des AOK-Gesundheitsreportes 2023 der AOK Rheinland/Hamburg.
Das Modellprojekt, das auf den Ergebnissen des Innovationsfondsprojektes KID-PROTEKT fußt, wird auch von der Stadt Hamburg ausdrücklich unterstützt: „Die Sozialbehörde begrüßt es sehr, dass die AOK mit SeeYou einen Selektivvertrag zu KID-PROTEKT abgeschlossen hat. KID-PROTEKT ist ein wichtiger Baustein der Frühen Hilfen in Hamburg. Durch das Angebot wird das Unterstützungssystem für Familien rund um die Geburt deutlich verbessert. Die Sozialbehörde beteiligt sich deshalb auch an den Kosten des Lotsendienstes an kinderärztlichen und gynäkologischen Praxen im Rahmen von KID-PROTEKT“, so Dr. Dirk Bange, kommissarischer Leiter Amt für Familie der Hamburger Sozialbehörde.
Ziel dieser Kooperation ist die Regelversorgung für psychosozial belastete Familien. Ein Beitritt weiterer Krankenkassen wird ausdrücklich begrüßt und angestrebt.
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