Lotsendienste steuern auf 100. Standort zu

Die Bundesstiftung Frühe Hilfen hat ihren Jahresetat um 5 Millionen Euro erhöht, davon profitieren auch Lotsendienste. Im Jahr 2022 haben sich 18 weitere Geburtskliniken (2020: 13 Kliniken) für den Aufbau von eigenen Lotsendiensten nach dem Modell Babylotse entschieden. Somit erreicht das Programm mittlerweile in 94 Kliniken ca. 147.000 Geburten (2020: 140.000 Geburten) – der 100. Standort ist nicht mehr weit entfernt. Das Lotsenangebot ist in 13 Bundesländern für rund 20 Prozent der Geburten verfügbar. Der Anteil der Geburtskliniken mit Babylots*innen stieg auf 14,1 Prozent. Die Mehrheit der Babylots*innen sind in Kliniken angestellt (über 53 Prozent), alle anderen bei Trägern der Jugendhilfe oder direkt in den Kommunen.
Das Förderprojekt „STARTklar 10.000+“ mit DEUTSCHLAND RUNDET AUF konnte erfolgreich fortgesetzt werden, und Babylots*innen haben in fünf Standorten/Kliniken mit insgesamt knapp 8.000 Geburten ihre Tätigkeit aufgenommen. Die gute Nachricht: es gibt weiterhin die Möglichkeit, sich für eine Anschubfinanzierung im Rahmen des Projekts bei SeeYou zu bewerben.
Folgende Themen bestimmten die Verbreitung im Jahr 2022 maßgeblich: Das Beratungsprojekt „Lotsendienste in Geburtskliniken in NRW“ in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kinder, Familien, Flüchtlinge und Integration (MKFFI), dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) sowie den Landesjugendämtern des Landes Nordrhein-Westfalen, das mit einer Auftaktveranstaltung im Juli 2021 startete, wurde zum Jahresende 2022 erfolgreich beendet. 12 Kliniken und ihre kommunalen Partner profitierten von der Beratung, weitere 3 Standorte erhielten einen Einstieg durch eine Kurzberatung. 7 Standorte entschieden sich für eine Mitgliedschaft im Qualitätsverbund Babylotse, insgesamt 16 neue Lots*innen erhielten eine Weiterbildung (Theoriemodul) an der Medical School Hamburg/Berlin. Zeitgleich nahmen auch die Regierungsfraktionen CDU und Grüne den Ball auf und haben die Verstetigung von Lotsendiensten in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen.
Ein weiteres Landesministerium beauftragte SeeYou mit einem vergleichbaren Beratungsprojekt: In Sachsen-Anhalt begann nach der Auftaktveranstaltung im September die Implementierungsberatung von zwei Standorten, die im Folgejahr fortgesetzt und zum Ende geführt werden soll.