Lässt sich die Sozialmedizinische Nachsorge digitalisieren?

Die Sozialmedizinische Nachsorge der Stiftung SeeYou ist unter dem Dach des Bundesverbandes Bunter Kreis organisiert. Aktuell gehören bundesweit rund 90 Nachsorgeeinrichtungen dem Bunten Kreis an. 
Seit April 2022 ist Dr. Sönke Siefert wieder im Vorstand des Bunten Kreises tätig. Er engagiert sich in der AG Digitalisierung.
Doch wie digitalisiert man Nachsorge? Geht das überhaupt – eine hauptsächlich aufsuchende Leistung. In den Hochphasen der Pandemie war die sog. 2/3-Regelung (=2/3 der Leistung muss in persönlichem Kontakt erfolgen) ausgesetzt und wir, die Leistungserbringer, hatten nicht das Gefühl, Familien schlechter versorgt zu haben. Im Gegenteil wir konnten zum Teil besser auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche eingehen. 
Wie könnte also die Weiterentwicklung der sozialmedizinischen Nachsorge aussehen?
Beispielsweise könnten Helferkonferenzen virtuell leichter realisiert werden und so in den Hilfeprozess eingebunden werden. Sprachmittlerdienst könnte mit eingeschaltet werden. Auch könnten Familien profitieren, die nicht im Einzugsgebiet einer Nachsorgeeinrichtung wohnen.
Viele neue und spannende Ideen und Ansätze, die Leistung zu erweitern, so dass noch mehr Kinder und Familien gut versorgt werden und von dem multiprofessionellen Team profitieren. 

Ein weiteres Großprojekt der AG Digitalisierung ist zurzeit ein neues Dokumentations- und Verwaltungsprogramm zu finden. Das amtierende Programm ist den heutigen Ansprüchen nicht mehr gewachsen, da die Leistungen nicht nur dokumentiert / erfasst werden sollen, sondern auch monitoriert, controlled und digital abgerechnet werden sollen. Auch wäre eine digital unterstützte Prozesssteuerung wünschenswert. 
Hierzu hat sich 2021 im Bundesverband eine Arbeitsgruppe zusammengeschlossen und ein Lastenheft für ein „einheitliches Basisprogramm“ wurde erstellt. Acht Softwarefirmen haben sich auf die Ausschreibung beworben. Aktuell ist die Gruppe dabei, die Angebote der Softwarefirmen zu prüfen und einen Partner zu finden, der das Lastenheft umsetzen kann – die Projektleitung liegt bei Andrea Britsch-Yilmaz. 
Die Vision für die Zukunft: Prozesse lassen sich klarer abbilden und digitale Schnittstelle reduzieren Arbeitsaufwände – Zeit die letztlich den Familien zugute kommen könnte.

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