Kinderkrankenhaus Wilhelmstift: Programm Babylotse unterstützt Familien rund um die Geburt und verbessert so die Startmöglichkeiten von Neugeborenen
Die Stiftung SeeYou des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmstift berät Geburtskliniken, Praxen und Kommunen sowie Jugendhilfeeinrichtungen bei der Einführung des Programms Babylotse. 2007 in Hamburg initiiert gibt es das für Familien kostenlose und freiwillige Angebot mittlerweile in acht Bundesländern an über 60 Standorten mit insgesamt 108.351 Geburten jährlich. In diesem Jahr sind bereits zwei weitere Kliniken in Osnabrück hinzugekommen, sieben weitere Standorte in der Planung. Babylotsen unterstützen Eltern während der Schwangerschaft und unmittelbar nach der Entbindung.
Zusätzlich zur medizinischen Versorgung von Mutter und Kind in Frauenarztpraxen und Geburtskliniken stehen die speziell geschulten Fachkräfte für Fragen, Sorgen und insbesondere bei Belastungssituationen zur Verfügung. Ziel des Angebots ist es, den Familienstart insbesondere in schwierigen Situationen zu erleichtern. Zahlen des Qualitätsverbunds Babylotse e.V. bestätigen einen großen Beratungsbedarf: Rund ein Drittel der Eltern nehmen Unterstützung in Anspruch.
„Das Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift stellt mit seiner familienorientierten, medizinischen Versorgung das Kind mit seiner Familie in den Mittelpunkt. Familien unterliegen überall in Deutschland zunehmenden Belastungen mit möglichen Auswirkungen auf eine gesunde Kindesentwicklung: wirtschaftliche Not und Arbeitslosigkeit, fehlende Integration, schwindende familiäre Strukturen, Trennung oder Krankheit der Eltern“, erklärt Chefarzt Dr. Sönke Siefert, Geschäftsführer der Stiftung SeeYou. „Mit den Babylotsen hat unsere Stiftung ein Programm geschaffen, das genau dort ansetzt und die Startmöglichkeiten von Neugeborenen verbessern möchte.“
„Das Programm wird immer mehr proaktiv nachgefragt – sowohl aus den Kliniken und Praxen als auch von Jugendamtsmitarbeitern und Jugendhilfeeinrichtungen. Die Lotsentätigkeit entlastet nachweislich das medizinische Personal und führt sowohl bei Eltern als auch den Mitarbeitern zu einer höheren Zufriedenheit“ so Friederike Rieg, Bundeskoordinatorin des Programms Babylotse. „Gestartet 2007 im Marienkrankenhaus Hamburg gibt es seit 2012 in fast allen Hamburger Geburtskliniken Babylotsen. Seit 2019 finanziert die Senatsverwaltung Berlin Babylotsen an allen 18 Geburtskliniken der Hauptstadt. Und auch auf Bundesebene ist diese so notwendige Leistung auf der politischen Agenda angekommen, rund 14 Prozent aller Neugeborenen stehen schon heute Babylotsen zur Verfügung.“
Am Projekt Babylotsen interessierte Eltern, Praxen und Kliniken finden weitere Informationen unter www.babylotse.de oder 040 / 673 77-730.