Verbreitung Babylotse
Die Stiftung SeeYou unterstützt in ganz Deutschland Geburtskliniken, Arztpraxen, Jugendhilfeträger und Kommunen bei der Einführung von Lotsendiensten nach dem Modell Babylotse. Dazu bietet die Stiftung ein umfangreiches Entwicklungs- sowie Qualifizierungs- und Beratungsangebot an. Das bundesweite politische Engagement der Stiftung unterstützt außerdem unsere Mission.
Bundesweite Verbreitung von Lotsendiensten
Mit einem eigenen Team Beratung Lotsendienste fördert SeeYou die bundesweite Verbreitung
Die Wirkungslogik des Transfers des Programms Babylotse
Die Wirkung der Verbreitung von Lotsendiensten nach dem Modell Babylotse wird nachfolgend am Modell einer Wirkungstreppe dargestellt. Dabei entsprechen die Stufen eins bis drei dem Output, die Stufen vier bis sechs der individuellen Wirkung (Outcome) und die Stufe sieben einer gesamtgesellschaftlichen Wirkung (Impact).
Exkurs
Politische Themenanwaltschaft
Folgende operative Ziele wurden für das Jahr 2022 gesetzt:
Der Ergebnis- und Evaluationsbericht wurde fristgerecht beim Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) eingereicht und im November 2022 durch den Innovationsausschuss des G-BA veröffentlicht.
Die AOK Rheinland/Hamburg, die Sozialbehörde und SeeYou haben im September 2022 die Entwicklung eines Selektivvertrages mit 24 gynäkologischen und pädiatrischen Arztpraxen beschlossen. Die Beteiligung weiterer Krankenkassen wird angestrebt. Vereinbarte Leistungen, die innerhalb der Praxis anfallen, sollen demnach durch teilnehmende Krankenkassen vergütet werden. Die Ressource der Babylots*innen und die Qualifizierung der Arztpraxen sollen von der Sozialbehörde finanziert werden.
Im Rahmen von zwei Informationsveranstaltungen hat SeeYou weiteren Krankenkassen die Studie KID-PROTEKT vorgestellt und für eine Beteiligung am Selektivvertrag geworben. Zudem fand ein Austausch zu den konkreten Inhalten des Selektivvertrages statt.
Zielerreichung 2022
Bewertung der operativen Ziele 2022:
- 27 neue Lotsendienste sind 2022 nach Beratung durch SeeYou gestartet (Plan: 12), davon 19 nach dem Modell Babylotse (Plan: 6)44. 38 Kommunen haben einen Lotsendienst nach dem Modell Babylotse (Plan: 33).
- Gegenüber der letzten Datenerhebung (für das Jahr 2020) der finanziellen Mittel, die bundesweit für Babylots*innen eingesetzt werden, stieg das aufgebrachte Finanzvolumen 2021 um ein Mehrfaches (37 bis 77 % Steigerung), die Zielvorgabe war 20 Prozent Steigerung.45
- Die zuständigen Berichterstatter*innen im Bundestag sind identifiziert und größtenteils kontaktiert worden. Insbesondere im Zusammenhang mit der Bundesstiftung Frühe Hilfen werden auch immer wieder Lotsendienste genannt.
- Die Mittel der Bundesstiftung Frühe Hilfen wurden um 5 Mio. Euro erhöht, was jedoch keine wesentliche Stärkung der Frühen Hilfen bzw. Lotsendienste bedeutet.
- Die Gesundheitsministerkonferenz hat die Empfehlungen der eingesetzten AG „Schnittstelle SGB V und SGB VIII in den Frühen Hilfen“ zu den Lotsendiensten noch nicht umgesetzt, sondern die Beschlussfassung um ein Jahr verschoben.
- Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Managed Care e. V. (BMC), geplant war eine Kooperation mit einem Berufs- bzw. Fachverband aus dem Bereich Gynäkologie bzw. Pädiatrie oder dem Krankenhausbereich.
- Bestehende Strukturen der Kooperation von Schwangerschafts- und Erziehungsberatungsstellen (Trägerschaft von Caritas und SkF) mit Gynäkolog*innen/Pädiater*innen werden im Rahmen der kommunalen Beratung vereinzelt genutzt.
- Das Konzept eines Auditverfahrens im Qualitätsverbund Babylotse inkl. Finanzierungsplan liegt wie geplant vor.
- Zielsetzung und Arbeitsstrukturen des Austauschforums ambulant sind 2022 noch nicht abschließend definiert worden, der erste Entwurf für Qualitätsempfehlungen der AG liegt vor.
Folgende Ziele wurden 2022 nicht erreicht und werden im Folgejahr fortgeschrieben:
- Drei Pilotprojekte kommunaler Lotsendienste sind gestartet.
- Es liegt ein Konzept für die Weiterentwicklung des Qualifikationsangebots für eine bundesweite Verfügbarkeit vor und die Umsetzungspartner*innen sind adressiert worden.
- Anbieter*innen von Qualifikationen für Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal sind recherchiert und das Interesse dieser an einer Kooperation ist geklärt worden.
Zielplanung 2023
Folgende operative Ziele wurden für das Jahr 2023 gesetzt:
- Die finanziellen Mittel, die bundesweit für Babylots*innen eingesetzt werden, sollen im Vergleich zu 2021 um mindestens 20 Prozent gestiegen sein.46
- Ein Berufs- bzw. Fachverband setzt sich aktiv (z. B. im Rahmen einer Stellungnahme gegenüber politischen Entscheider*innen o. Ä.) für die Regelfinanzierung einer kindzentrierten psychosozialen Grundversorgung von Schwangeren und jungen Familien ein.
- Zwölf neue Lotsendienste sollen nach Beratung durch SeeYou implementiert worden sein, davon sieben nach dem Modell Babylotse. Die Zahl der Kommunen mit einem Lotsendienst nach dem Modell Babylotse soll mindestens 40 betragen. Vier Pilotprojekte kommunaler Lotsendienste sind im Aufbau (per angenommenem Beratungsangebot).
- Zehn Hamburger Krankenkassen beteiligen sich am Selektivvertrag KID-PROTEKT, sodass die teilnehmenden Praxen die vereinbarten Leistungen für alle Versicherten in Anspruch nehmen können.
- Die AG ÖGD der Bundesarbeitsgemeinschaft Gesundheit & Frühe Hilfen (BAG) hat in Form eines Faktenblattes o. Ä. Lösungsansätze für eine stärkere Integration der Frühen Hilfen (und Babylots*innen) aufgezeigt.
- Die Option „Aktion Mensch“ als Finanzierungsoption für ambulante Lotsenprojekte wurde durch einen Antrag geprüft.
- Folgende Ziele werden aus dem Vorjahr weitergeführt:
- Die GMK beschließt die Empfehlungen der eingesetzten AG „Schnittstelle SGB V und SGB VIII in den Frühen Hilfen“ zu Lotsendiensten.
- Die zuständigen Berichterstatter*innen im Bundestag unterstützen konkrete Finanzierungsoptionen (s. Empfehlung Bund-Länder AG ab Juni 2023) durch Anfragen, Anträge o. Ä.
- Ein Berufs- bzw. Fachverband setzt sich aktiv (z. B. im Rahmen einer Stellungnahme gegenüber politischen Entscheider*innen o. Ä.) für die Regelfinanzierung einer kindzentrierten psychosozialen Grundversorgung von Schwangeren und jungen Familien ein.
- Das BMC-Positionspapier „Gesundheitslotsen – Wegbegleiter für eine bessere Versorgung“ wird unter Nennung von Lotsendiensten rund um die Geburt bzw. Babylotse von drei politischen Entscheider*innen aktiv aufgenommen (Gesetzesentwürfe, Stellungnahmen, Anfragen etc.).
- Der Qualitätsrahmen Babylotse ist um ambulante Besonderheiten ergänzt, in der AG ambulant des Qualitätsverbunds Babylotse diskutiert und in einer ersten Version darüber abgestimmt worden.
- Es liegt ein Konzept für die Weiterentwicklung des Qualifikationsangebots für eine bundesweite Verfügbarkeit vor und die Umsetzungspartner*innen sind adressiert worden.
- Anbieter*innen von Qualifikationen für Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal sind recherchiert und das Interesse dieser an einer Kooperation ist geklärt worden.
- Bestehende Strukturen der Kooperation von Schwangerschafts- und Erziehungsberatungsstellen (Trägerschaft von Caritas und SkF) mit Gynäkolog*innen/Pädiater*innen werden im Rahmen eines Projekts dazu genutzt, mindestens drei Standorte zu identifizieren, die Interesse an der Einführung eines Lotsendienstes in Arztpraxen oder der Kombination Arztpraxen und Geburtskliniken haben.
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Jahres- und Wirkungsbericht 2022
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